Historie

Die Einweihung des Krankenhauses fand im Jahre 1891 statt. Nachgründerzeitliches Mäzenatentum ortsansässiger Industrieller hat den Bau ermöglicht.

Das Krankenhaus wurde hauptsächlich durch Spenden der Harkorts, Bredts, Bönnhoffs und Gravemanns finanziert; das Grundstück stellte Gustav Vorsteher zur Verfügung. Bezuschusst wurde der Bau durch die Märkische Maschinenbauanstalt. Treibende Kraft war Peter Harkort. Humanität und soziales Verantwortungsgefühl der genannten Familien haben zur Einweihung des Krankenhauses geführt.

Die Gründe für dieses Engagement werden deutlich, wenn man in alten Krankenhaustagebüchern blättert. Bis 1914 wurden hauptsächlich Industriearbeiter, die in Lohn und Brot der Mäzene standen, im Krankenhaus behandelt. Im Bewusstsein sozialer Verantwortung für die eigenen Arbeiter betrieben die Eigner der heimischen Industrie die Einrichtung des Krankenhauses.

Die Entwicklung des Krankenhauses lehnte sich eng an die industrielle Expansion in Wetter an. Das Wachstum in Walz-, Maschinen-, Kranbau- und Gießereibetrieben wirkte sich auch auf das Krankenhaus aus.

Die Beschäftigung von ca. 2.000 Industriearbeitern in Wetter und der damit verbundene Anstieg des Bedarfs an medizinischer Versorgung führt dazu, dass das mit 30 Betten ausgestattete Krankenhaus diesen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Bereits 1910 führte dieser Engpass zu einem Erweiterungsbau, so dass nunmehr 60 Betten zur Verfügung standen.

1915 wurde das Wetteraner Krankenhaus in einer medizinischen Fachzeitschrift als vorbildlicher Einrichtung einer kleinen Industriestadt gewürdigt.

Die Abhängigkeit des Krankenhauses von der heimischen Industrie hatte jedoch auch schmerzliche Folgen. Aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs in den dreißiger Jahren war die finanzielle Lage der Stadt Wetter derart angespannt, dass nur notwendigste Reparaturen am Krankenhaus durchgeführt werden konnten.

Das Städtische Krankenhaus wurde 2004 geschlossen.